Freitag, 19. April 2013

Arbeitstage im OP


Nach 3 Wochen der Thoraxchirurgie, geht es in die Orthopadie. Ein sehr großes Department, hier wird neben orthopadischen Standarteingriffen wie Gelenkprothesenersatz, Knochen- und Weichteiltumoren Entfernungen, diabetische Fußamputationen,  Hautdefektdeckung via lokaler oder freier Lappenplastik, sehr viel Traumatologie betrieben zur Versorgung der unzähligen  Knochenbrüche und Weichteilverletzungen durch Arbeits- und vor allem Verkehrsunfälle.
Nachdem ich schon sehr früh dazu übergegangen bin, das 7 Uhr Meetings zu schwänzen, schlage ich immer direkt im OP auf. Dort ziehe ich von Raum zu Raum, auf der Suche nach Intubationen um etwas mehr Routine zu bekommen. Nach ein 2-3 Intubationen suche ich mir eine OP raus, die Kriterien sollten sind nicht zu lange OP´s und netter Operateure. Auch halte ich mich nicht strikt an mein Department, wenn mir jemand mal etwas erklären kann, operiere ich mit, auch wenn das die Orthopäden nicht gerne sehen.
Am Anfang meiner Zeit bin ich sehr motiviert und ich bleibe öfters noch bis nach 16uhr, dies wiederum schindet schwer Eindruck, auch wenn man nichts Wertvolles beiträgt.
Das anfängliche Mysterium des Neuen lässt Schritt für Schritt nach. Schlafmangel, der überall vorhandene laute Geräuschpegel, Hitze, sehr anstrengende Gespräche und die Abwesenheit von jemanden, mit dem man sich normal austauschen kann, tragen dazu bei, dass ich die Arbeitstage als immer anstrengender empfinde und ich meine täglich Arbeitszeit eigenverantwortlich kurze.

Popkorn gefällig? - Auf der anderen Seite des Raumes steht ein anderes OP-Team und operiert
Neurochirurgie Intensiv

Antibiotikaflaschen als Schutz vor scharfen bzw. spitzen Drähten

Grüße aus dem Notfall-OP

Dienstag, 16. April 2013

Abhängen

Das man es hier oft etwas ruhiger angeht, lässt sich leicht erahnen. Doch wie hart hier wirklich gechillt wird, möchte ich euch hier kurz mit diversen Fotos belegen. Es wird geschlurft, gehangen und einfach überall geschlafen. Von den Leuten hier kann man sich echt einiges abschauen, wenn es heißt, es sich gemütlich zu machen.

Man nicht vergessen, dass gezeigten Situation stets mit einer ordentlichen Geräuschpegel einhergehen. Also nichts für sensible Ohren.

Xe Om-Fahrer wartet auf Kundschaft

Xe Om-Fahrer bei der Arbeit

Krankenschwester bei der Arbeit
Angehörige von Patienten beim Warten   
Anästhesisten beim Arbeiten
Huch, das bin ja ich!

Montag, 15. April 2013

Can Tho



Im Südwesten liegt das Mekong –Delta. Hier mündet der Mekong in einem Netz von Flussarmen in das Südchinesische Meer. Die Flussarme sind über kleinere Kanäle miteinander verbunden. Eins der zahlreichen Städtchen, die in dieser Region liegen, ist Can Tho. Dies wird mein nächstes Ausflugsziel.

Trotz Durchfall mache ich mich freitags Abend auf den Weg. Mein Reiseführer sagt mir, von welchem Busbahnhof die Busse ins Mekong-Delta fahren. Nach ca. einer Stunde mit dem Linienbus quer durch die Stadt bin ich da. Ohne konkretes Ziel geht es los. Dort angekommen, stehe ich im Nirgendwo, aber egal, es wird sich schon der weitere Weg finden. Etwas mulmig ist mir schon, da um mich herum nur Vietnamesen sind und man völlig unverstanden ist, außerdem ist es schon dunkel und nicht sehr viel los. Selbst Karten lesen um den eigenen Standort anzeigen lassen klappt in der Regel nicht. Meist geht es dann doch irgendwie weiter. Jemand deutet auf einen Minibus, und scheint mir sagen zu wollen, dass ich dort einsteigen soll. Woher wissen die wo ich hin muss?  Mit komischem Gefühl im Bauch, mache ich es auch, und steige dann einfach irgendwo  aus. Hat gut gepasst bin relativ nah an der Promenade, zu der ich möchte. Hier sind Hotels und starten Boottouren. Billiges und schäbiges Hotel ist auch schnell gefunden. Von einer angetrunkenen Frau, mittleren Alters lasse ich mich zu einer Bootstour bequatsche. Ich bin ja schließlich deshalb auch hier. Los geht es um 5Uhr morgens  am nächsten Tag. Das Ausflugsziel sind 2 schwimmende Märkte und danach zurück durch die kleinen Kanäle. Das Wetter ist zwar bewölkt, aber es regnet nicht. Durch das frühe Aufstehen bin ich den Rest des Tages ziemlich müde und chille in einem Cafe. Zufälligerweise sitzen  zwei Deutsche am Nachbartisch und spielen Karten. Coole Nummer. Frage nett, ob ich mitspielen darf.
Bei der Rückfahrt leider einmal mehr, nicht aufgepasst. Froh den Busbahnhof erreicht zu haben, von dem die Fernbusse nach HCMC fahren. Wurde ich direkt abgefangen und zu einem Schalter geführt. Deutlich erleichtert noch ein Ticket erstanden zu haben, gehe ich weiter in den Busbahnhof hinein und sehe, das dort eine Vielzahl von Ticketschaltern sind, unter anderem natürlich von den großen Busgesellschaften. Mist, bin mal wieder gelinkt worden! Das Resultat ist, dass die Rückfahrt  wenig komfortabel ist, d.h.  4-5 Stunden in einem zu kleinen, vollgepackten Bus, ohne AC, auf der Landstraße( da die Autobahn Geld kostet) und alle 20-30 min. wird gehalten um Leute aufzulesen bzw. aussteigen zu lassen.
In HCMC angekommen, freue ich mich und habe etwas das Gefühl  nach Hause kommen.
Bootdame
Die angebotene Ware wird einfach an die Stange gebunden

Flooting-Market im Morgengrauen
Markt von Can Tho



Die Händler leben auf ihren Booten
In der Reisnudelfabrik

Reispapier wird hier getrocknet

Kanäle zwischen den Mekongflussarmen



Sonntag, 14. April 2013

Medizinisches Equipment





Hier ist alles etwas anders, selbst das Handwerkzeug der Ärzte und Schwestern. Da es manchmal auch ohne High-End Equipment geht, sehe ich hier jeden Tag aufs Neue. Es ist Eindrucksvoll, und manchmal erschreckend zu gleich. Eindrucksvoll, da hier sehr viel auf Klinik geachtet wird, trotzdem finde ich es toll, wenn man einen Blutdruck, vor Einleitung der Narkose, oder eine Sättigung bei einem beatmeten Patienten während der Operation hat.
Wenn aber das Equipment fehlt, ist es nicht zu ändern. Operiert wird trotzdem, und klappen tut es ja auch meistens.

Armstütze, fertig für den nächsten Patienten

Anästhesiearbeitsplatz


Defibrillator
Instrumentiertisch, nach der OP

Absaugeinheit

Sättigungssensor

Externeventrikeldrainage







Samstag, 13. April 2013

Mui Ne

Am Strand ist es sowieso schöner ist als in der Stadt. Deshalb geht es wieder in Richtung Meer. Da das Strandörtchen Mui Ne ca. 3-4 Busfahrtstunden entfernt liegt, und das für umgerechnet um die 5US Dollar zu buchen ist, geht es an meinem 6.Wochenende nach Mui Ne.
Boris, mein neuer Mitbewohner, und noch 6 andere Franzosen kommen mit. Die Busfahrt ist entspannt, gegen 24Uhr angekommen ist gerade noch Zeit für ein Bierchen am Strand und ein Nachtbad. Samstags wird den ganzen Tag gechillt und abends schön ausgegangen. Sonntag müssen die Franzosen leider schon wieder nach Hause. Da mein Praktikum etwas lockerer läuft, bleibe ich noch 2Tage länger um die Insel mit dem Roller zu erkunden, und noch etwas  am Strand zu entspannen.
Strand

Fischerboote in der Bucht von Mui Ne
Weiße Dünenlandschaft
An dem Tag habe ich mir ordentlich die Unterarme in der Sonne verbrannt
Die Jungs und Mädels mit den ich da war
Diesen Fluss muss man durchwaten, um zur Fairy Spring zu kommen
Rote Dünenlandschaft