Samstag, 8. Juni 2013

Cat Tien




Cat Tien ist ein Naturschutzgebiet ca. 150km nördlich von HCMC und schützt eine der größten verbleibenden Flächen von Tieflandregenwald in Vietnam.
Untergebracht bin ich, in ein einer der 3 Hütten der“ Green Bamboo Lodge“. Eine sehr einfache Unterkunft, aber von einer sehr netten  Familie führt. Ich komme im Dunkeln an, und alles ist sehr ruhig, so in etwa habe ich es mir vorgestellt. Nächster Morgen mache ich mich auf zum nahe gelegenen Nationalpark. Die Angestellte des Parks verstehen eine absolut gar nicht, oder sind kaum hilfsbereit bzw. eine Kombination aus beidem.Fahrrad mieten verstehen sie sofort,  denn man winkt ja mit Geld. Also aufs Rad geschwungen, mein heutiges Ziel ist der Krokodil Lake. Nach ca. 1, 5 Std. auf einer Waldstraße kommt ein Schild, dass mir zeigt dass ich hier richtig bin. Nun geht es zu Fuß weiter, quer durch den Dschungel, zwar auf einem kleinen Pfad, trotzdem abenteuerlich, da nichts ausgeschildert ist. Am Krokodilsee angekommen mache ich Mittagspause auf der Rangerstation. Die  wunderschöne Idylle wird nur von dem viet Gedudel, aus dem Handy eines der Ranger gestört.
Das Gespräch mit dem Ranger, ob man um den See gehen kann,  ergab folgendes:" Maybe some snakes, maybe dead". Ich befürchte, dass dies nichts Positives bedeutet, und nehme von einer Wanderung um den See Abstand. Auf dem Rückweg durch den Dschungel fängt es an ordentlich zu Regnen.  Ich bin zwar gut vorbereitet, aber trotzdem nass bis auf die Haut. Aber die Egel finden es gut und ich scheine Ihnen zu schmecken, hätte ich doch besser man die Egel-Socken getragen.
Am Tag 2 mache ich eine Fahrradtour zum traditionellem Bamboo Longhouse in Ta Lai, einem der Dörfer um den Park. Leider habe ich mich ich ordentliche verfahren, und zu allem Überfluss fangt es auch noch heftig  an zu regnen. Dazu kommt, dass ich mein Schlauchboot zu Hause gelassen habe, sonst hätte ich zurück rudern könne.
Tag 3 gibt es eine geführte Wanderungen durch den Dschungel, die aber bis auf einen Skorpion nicht sonderlich spektakulär war. Alles in allem, trozdem ein netter aber nasser Ausflug.


Rangerstation

Krokodile Lake - gruselig !



Montag, 3. Juni 2013

Burn and Plastiksurgery






Offizielles Schild der Burn- und Plastikchirurgie, sogar mit deutscher Inschrift.



Die Station ist mit der Spende einer Deutschen gegründet worden.


Mein letzter Department Wechsel steht bevor, es geht in die Verbrennungschirurgie. Ich werde herzlichst empfangen von Pfleger Ty, der sich wirklich rührend um das Wohl, der ihm anvertrauten Studenten kümmert. Er zeigt mir alles und stellt mich allen vor und weist mir sogar einen Spint zu. Er spricht, zur Abwechslung, mal ein schlechtes Deutsch. Ist was neues, aber nicht minder anstrengend.
Martha, die letzte deutsche Studentin hier in Vietnam, wartet schon im OP auf mich. Ich genieße es eine ordentliche Erklärung der Ablaufe und Arbeit zu erhalten. Auch ist es mal schön, bisher erlebte Erfahrungen auszutauschen,  was bisher nicht möglich war, da einer von uns meistens unterwegs war.
Gearbeitet wird hier von 8 bis 12. Man kann bei OP´s assistieren oder zuschauen. Alle hier sind sehr bemüht einem etwas zu erklären, gleichzeitig darf man viel mitmachen z.B. Spalthauthauttransplantieren oder Nekrosen abtragen.
Auch die Arbeitszeiten sind mehr als moderat,  besonders wenn man schon vor 12 von Pfleger Ty abgerufen wird, weil dieser uns zu Essen ausführen muss. Und so kommt es vor, dass man schon um 13Uhr, satt und angetrunken auf dem Heimweg ist.
Es scheint mir die richtige Station für meine letzten Wochen in HCMC zu sein. 




Nägel bürsten lohnt sich immer
Der fröhliche Rest
St. Marcus

Scheint mir zu gefallen hier
Pfleger Ty und ich vor dem Verbrennungschirurgie Schild

Freitag, 19. April 2013

Arbeitstage im OP


Nach 3 Wochen der Thoraxchirurgie, geht es in die Orthopadie. Ein sehr großes Department, hier wird neben orthopadischen Standarteingriffen wie Gelenkprothesenersatz, Knochen- und Weichteiltumoren Entfernungen, diabetische Fußamputationen,  Hautdefektdeckung via lokaler oder freier Lappenplastik, sehr viel Traumatologie betrieben zur Versorgung der unzähligen  Knochenbrüche und Weichteilverletzungen durch Arbeits- und vor allem Verkehrsunfälle.
Nachdem ich schon sehr früh dazu übergegangen bin, das 7 Uhr Meetings zu schwänzen, schlage ich immer direkt im OP auf. Dort ziehe ich von Raum zu Raum, auf der Suche nach Intubationen um etwas mehr Routine zu bekommen. Nach ein 2-3 Intubationen suche ich mir eine OP raus, die Kriterien sollten sind nicht zu lange OP´s und netter Operateure. Auch halte ich mich nicht strikt an mein Department, wenn mir jemand mal etwas erklären kann, operiere ich mit, auch wenn das die Orthopäden nicht gerne sehen.
Am Anfang meiner Zeit bin ich sehr motiviert und ich bleibe öfters noch bis nach 16uhr, dies wiederum schindet schwer Eindruck, auch wenn man nichts Wertvolles beiträgt.
Das anfängliche Mysterium des Neuen lässt Schritt für Schritt nach. Schlafmangel, der überall vorhandene laute Geräuschpegel, Hitze, sehr anstrengende Gespräche und die Abwesenheit von jemanden, mit dem man sich normal austauschen kann, tragen dazu bei, dass ich die Arbeitstage als immer anstrengender empfinde und ich meine täglich Arbeitszeit eigenverantwortlich kurze.

Popkorn gefällig? - Auf der anderen Seite des Raumes steht ein anderes OP-Team und operiert
Neurochirurgie Intensiv

Antibiotikaflaschen als Schutz vor scharfen bzw. spitzen Drähten

Grüße aus dem Notfall-OP

Dienstag, 16. April 2013

Abhängen

Das man es hier oft etwas ruhiger angeht, lässt sich leicht erahnen. Doch wie hart hier wirklich gechillt wird, möchte ich euch hier kurz mit diversen Fotos belegen. Es wird geschlurft, gehangen und einfach überall geschlafen. Von den Leuten hier kann man sich echt einiges abschauen, wenn es heißt, es sich gemütlich zu machen.

Man nicht vergessen, dass gezeigten Situation stets mit einer ordentlichen Geräuschpegel einhergehen. Also nichts für sensible Ohren.

Xe Om-Fahrer wartet auf Kundschaft

Xe Om-Fahrer bei der Arbeit

Krankenschwester bei der Arbeit
Angehörige von Patienten beim Warten   
Anästhesisten beim Arbeiten
Huch, das bin ja ich!

Montag, 15. April 2013

Can Tho



Im Südwesten liegt das Mekong –Delta. Hier mündet der Mekong in einem Netz von Flussarmen in das Südchinesische Meer. Die Flussarme sind über kleinere Kanäle miteinander verbunden. Eins der zahlreichen Städtchen, die in dieser Region liegen, ist Can Tho. Dies wird mein nächstes Ausflugsziel.

Trotz Durchfall mache ich mich freitags Abend auf den Weg. Mein Reiseführer sagt mir, von welchem Busbahnhof die Busse ins Mekong-Delta fahren. Nach ca. einer Stunde mit dem Linienbus quer durch die Stadt bin ich da. Ohne konkretes Ziel geht es los. Dort angekommen, stehe ich im Nirgendwo, aber egal, es wird sich schon der weitere Weg finden. Etwas mulmig ist mir schon, da um mich herum nur Vietnamesen sind und man völlig unverstanden ist, außerdem ist es schon dunkel und nicht sehr viel los. Selbst Karten lesen um den eigenen Standort anzeigen lassen klappt in der Regel nicht. Meist geht es dann doch irgendwie weiter. Jemand deutet auf einen Minibus, und scheint mir sagen zu wollen, dass ich dort einsteigen soll. Woher wissen die wo ich hin muss?  Mit komischem Gefühl im Bauch, mache ich es auch, und steige dann einfach irgendwo  aus. Hat gut gepasst bin relativ nah an der Promenade, zu der ich möchte. Hier sind Hotels und starten Boottouren. Billiges und schäbiges Hotel ist auch schnell gefunden. Von einer angetrunkenen Frau, mittleren Alters lasse ich mich zu einer Bootstour bequatsche. Ich bin ja schließlich deshalb auch hier. Los geht es um 5Uhr morgens  am nächsten Tag. Das Ausflugsziel sind 2 schwimmende Märkte und danach zurück durch die kleinen Kanäle. Das Wetter ist zwar bewölkt, aber es regnet nicht. Durch das frühe Aufstehen bin ich den Rest des Tages ziemlich müde und chille in einem Cafe. Zufälligerweise sitzen  zwei Deutsche am Nachbartisch und spielen Karten. Coole Nummer. Frage nett, ob ich mitspielen darf.
Bei der Rückfahrt leider einmal mehr, nicht aufgepasst. Froh den Busbahnhof erreicht zu haben, von dem die Fernbusse nach HCMC fahren. Wurde ich direkt abgefangen und zu einem Schalter geführt. Deutlich erleichtert noch ein Ticket erstanden zu haben, gehe ich weiter in den Busbahnhof hinein und sehe, das dort eine Vielzahl von Ticketschaltern sind, unter anderem natürlich von den großen Busgesellschaften. Mist, bin mal wieder gelinkt worden! Das Resultat ist, dass die Rückfahrt  wenig komfortabel ist, d.h.  4-5 Stunden in einem zu kleinen, vollgepackten Bus, ohne AC, auf der Landstraße( da die Autobahn Geld kostet) und alle 20-30 min. wird gehalten um Leute aufzulesen bzw. aussteigen zu lassen.
In HCMC angekommen, freue ich mich und habe etwas das Gefühl  nach Hause kommen.
Bootdame
Die angebotene Ware wird einfach an die Stange gebunden

Flooting-Market im Morgengrauen
Markt von Can Tho



Die Händler leben auf ihren Booten
In der Reisnudelfabrik

Reispapier wird hier getrocknet

Kanäle zwischen den Mekongflussarmen